Wohngebäude neben Wallfahrtskirche in Möschenfeld
Wohngebäude Fl. Nr. 527/3 Möschenfeld 5a
Am 09.12.2014 stellte der Bauausschuss mit zwei Gegenstimmen (u.a. Herr Hans Hiltmair, BFG-Fraktion) das gemeindliche Einvernehmen für die Errichtung eines Doppelhauses unmittelbar neben der Wallfahrtskirche St. Ottilie in Möschenfeld her.
Möschenfeld ist ein außergewöhnlicher Ort, alte gewachsene Kulturlandschaft, eine der wenigen erhaltenen Rodungsinseln in Oberbayern, ein einmaliges Ensemble von einem landwirtschaftlichem Gut und der wertvollen Wallfahrtskirche St. Ottilie aus dem 17. Jahrhundert. Dieses Kleinod besitzt nicht nur einen hohen kulturellen und historischen Wert sondern ist für die Bürger unserer Gemeinde und viele Menschen aus der Umgebung von hohem Freizeit- und Erholungswert.
Vor 8 Jahren war Möschenfeld durch die Planung eines 162 ha großen Golfplatzes schon einmal in Gefahr und auch durch die Aktivitäten der BFG sowie der Bürger der Gemeinde konnte dieser Plan verhindert werden.
Das aktuelle Bauvorhaben im Herzen von Möschenfeld steht zwar in keinem Verhältnis zu den Planungen von damals. Aber das gemeindliche Einvernehmen ist wohl außer von den Planern und der Mehrheit des Bauausschusses kaum nachvollziehbar.

Foto CPO
Wenn man die freie Fläche links neben der Kirche betritt, befindet man sich inmitten von 8 stattlichen alten Bäumen, die das Ortsbild und auch den kirchlichen Rahmen prägen. Dieser Raum neben der Kegelbahn bietet im Sommer Schatten und Raum für die Anwohner. Gleichzeitig stellt er einen würdigen Abstand zur Wallfahrtskirche und dem Friedhof dar.

Planung der Neubauten (Doppelhaus mit Garagen) in Rot / Karte: OSM
Betrachtet man den gesamten Weiler Möschenfeld so kann jeder erkennen, dass der Abstand der Bebauung dem Ensemble gut tut. Dieses Bauvorhaben umzusetzen hätte nicht wieder gut zu machende Konsequenzen für das Ortsbild.
Wir stellen uns aber auch die Frage, ob die notwendigen Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe der Wallfahrtskirche nicht eine Gefährdung des alten Gebäudes darstellen.
Es ist nicht nur die Kirche, auch der Friedhof neben und um die Kirche sollte einen pietätvollen Abstand zur Bebauung behalten.
Acht alte und gesunde Bäume müssten dem Doppelhaus weichen, die diesen Ort prägen. Auch das wäre ein großer Verlust für Möschenfeld und letztlich für die Bürger.

Foto CPO
Der Beschluss des Bauausschusses ist aus unserer Sicht ein schlechtes Beispiel für Verantwortung gegenüber einem schützenswerten und gewachsenen Ortsbild.
Es scheint auch an der notwendigen Sensibilität für Ästhetik zu fehlen. Es wäre ein geschmackloser Eingriff in die bestehende gewachsene Bebauung.
Nicht alle Menschen und Bürger unsere Gemeinde sind stark gläubig und pflegen eine religiöses Leben. Aber ein respektvoller Abstand von Wohnhäusern zu Friedhof und Kirche sollte für jeden Menschen eine Selbstverständlichkeit sein.
Ganz abgesehen davon, dass in unserer Gemeinde ausreichend Platz für ein Doppelhaus zu finden wäre.
Mit einem leicht abgeänderten Schreiben wie diesem baten wir am 9.1.15 den Bürgermeister Korneder, uns bei der Verhinderung der Bauplanung zu unterstützen.
Hier ein Auszug aus seiner Antwort dazu:
„… Sie beziehen sich dabei im Wesentlichen auf Ihr persönliches Empfinden, konkret durch die Gemeinde prüfbare Einwendungen bringen Sie darin nicht vor. Bereits in der Sitzung hat Herr Gemeinderat Hiltmair ebenfalls sein Missfallen geäußert. Eine große Mehrheit der Ausschussmitglieder hat den Sachverhalt jedoch anders beurteilt. Aus der Reihe der Gemeinderäte wurde sogar ausdrücklich angemerkt, dass sich das Vorhaben sehr gut in die bereits vorhandene Bebauung einfügt. …“
Unterm Strich ist er an weiteren Überlegung zu der Bauplanung nicht interessiert und tut die Argumente als persönliches Empfinden ab, hier ist keine Unterstützung zu erwarten.
Es folgten Telefonate mit Herren der Pfarrverwaltung in Zorneding, persönliche Gespräche mit dem Pfarrer in Zorneding, dem Kreisheimatpfleger, dem Landesamt für Denkmalpflege und der entsprechenden Genehmigungsbehörde. Dort erfuhr ich, dass bisher keine Befürwortung oder Genehmigung für das Bauvorhaben erfolgt ist. Letztendlich hat das Landratsamt das letzte Wort.
Könnten der Bürgermeister, die Eigentümer und der Bauausschuss durch Kirche, Denkmalschutz, Presse und Bürgerwillen (Unterschriftensammlung) zur Umkehr gebracht werden?
Viele Fragen zum jetzigen Zeitpunkt. Vielleicht ist es aber noch nicht zu spät!
Informieren Sie sich auch bei der Internet-Lokalzeitung b304.de, hier ist ein gut recherchierter Artikel zu dem Bauvorhaben nachzulesen.

Foto CPO
Es wäre tragisch, wenn hier die Bagger anrücken würden. Seit letzter Woche haben die Planer aber einen sehr bedauerlichen ersten Schritt getan:
Die Verantwortlichen haben Kettensägen sprechen lassen. Es ist kein zufälliger Termin für das Abholzen, zeitlich doch so nah an dem Beschluss des Bauausschusses und dem laufenden Genehmigungsverfahren. Will man brutale Tatsachen schaffen?
Diese Lücken sind traurig für Menschen, die ein Gespür für Natur und Werte haben. Aber Bäume kann man neu pflanzen und sie können die entstandenen Lücken schließen.
Wenn ein Wohnhaus gebaut wird, würde die Möglichkeit für ein schützenswertes Ensemble in Möschenfeld wahrscheinlich für immer unmöglich werden.
Alle Bürger der Gemeinde von Grasbrunn sind aufgerufen den Verantwortlichen, an erster Stelle dem Bürgermeister, dem Bauausschuss und den Eigentümern zu zeigen, dass dieses Projekt gestoppt werden muss.
Carl Peter Olson
Lieber Herr Olson, seit dem Terz mit Erzwingenwollen eines Golfplatzes, dem Vertreiben von Kugler und den unverbindlichen Aussagen des Bürgermeisters sind wir auf sein weiteres Tun nicht erpicht. Wir haben unsere Unterschriften schon gegen den Golfplatz geleistet. Aber dass man jetzt wieder das Kleinod Möschenfeld ins Visier nimmt, das schlägt dem Fass den Boden aus. Wir wollten dort in ein bis 2 Jahren ebenso wie Andere unsere Hochzeit planen, das aber sicher nicht mit einem Wohnhaus daneben! Hinzu kommt die Pietätslosigkeit den Menschen gegenüber, die dort Ihre Angehörigen beerdigt haben. Davon mal ganz abgesehen, dass die wunderschöne Kirche Schaden nehmen wird durch das Bauen. In unserer Straße in Harthausen wurde die Straße erneuert und Gebaut. Wir haben noch immer mit der Renovierung unserer Wohnung zu tun, da bei dem Bauen ziemliche Schäden entstanden sind, obwohl das Haus ja wesentlich neuer als das ehrwürdige Kirchlein ist. Mit unserer Unterstützung können Sie Rechnens. Beste Grüße, Sandra Ganter und Gerhard Brock
Einem großen Doppelhaus knapp neben der Kirche St.Ottilien zuzustimmen zeigt welch kulturloses Gremium unsere Gemeinde regiert. Es macht wütend zu erkennen, daß wieder mal das Geld die Hirne steuert! Schade für das reizvolle Ensemble und für verlorengehende Altkultur! Leider ist zur nächsten Wahl noch zu weit!!!
Wir stimmen der Sichtweise in diesem Beitrag der sehr engagierten „BfG“ voll zu.
Dieser Bau- und Denkmalfrevel muß in jedem Fall verhindert werden.
Vielleicht kann durch eine Unterschriften-Aktion an das Landratsamt
doch noch eine Baugenehmigung verhindert werden.
Hier muß der Geist aller Golfplatzverhinderer wieder in Aktion treten !!!
Die leider schon gefällten alten Bäume sind auch durch
Neupflanzungen nicht zu ersetzen.
Bringt doch eine Unterschriftenliste und / oder Onlinepetition gegen die Verschandelung von Möschenfeld heraus, wir werden Euch unterstützen